Categories
Uncategorized

Normandie-Urlaub am Meer

Die Küste der Normandie reicht von Le Tréport nahe der Somme-Bucht bis zum Mont-Saint-Michel am Tor zur Bretagne – viel Auswahl für einen Frankreich-Urlaub am Meer. Sie besteht aus vier landschaftlich sehr unterschiedlichen Abschnitten: Es beginnt mit der Côte d‘Albâtre (Alabasterküste), die das Kreideplateau „Pays de Caux“ zum Meer hin mit äußerst eindrücklichen weißen Kreidefelsen abschließt. Nach dem Überqueren der Seine befinden wir uns an der Côte Fleurie (Blumenküste) mit ihren Sanddünen und ihrem grünen, hügeligen Hinterland „Pays d‘Auge“.

Dieser zweite Küstenabschnitt setzt sich ab der Orne-Mündung bei Caen mit der Côte de Nacre (Perlmuttküste) fort. Dort und im weiteren Verlauf der Küste liegen auch die Landungsstrände, die diese Urlaubsregion in Frankreich mit einer kräftigen Portion Geschichte verbinden. Als weitere Küstenabschnitte folgen die vom Granit geprägte Halbinsel Cotentin mit ihrer wilden Küste und der so würdige Anteil der Normandie an der weiten, flachen Bucht des Mont-Saint-Michel. Schließlich gehört der zu den größten Sehenswürdigkeiten Frankreichs zählende Klosterberg Mont-Saint-Michel zur Normandie, direkt hinter dem „Mont“ beginnt dann die Bretagne.

Frankreichs Urlaubsorte am Meer (Badeorte/Seebäder) in der Normandie an der Côte d‘Albâtre: Le Tréport, Criel-sur-Mer, Dieppe, Pourville-sur-Mer (gehört zu Hautot-sur-Mer), Sainte-Marguerite-sur-Mer, Quiberville, Saint-Aubin-sur-Mer, Veules-les-Roses, Saint-Valery-en-Caux, Veulettes-sur-mer, Les Petites Dalles, Fécamp, Yport, Étretat, Sainte-Adresse, Le Havre | an der Côte Fleurie: Honfleur, Villerville, Trouville, Deauville, Benerville-sur-Mer, Tourgéville, Blonville-sur-Mer, Villers-sur-Mer, Houlgate, Cabourg, Merville-Franceville-Plage, Sallenelles | an der Côte de Nacre: Ouistreham, Colleville-Montgomery, Hermanville-sur-Mer, Lion-sur-Mer, Luc-sur-Mer, Langrune-sur-Mer, Saint-Aubin-sur-Mer, Bernières-sur-Mer, Courseulles-sur-Mer | an der Westküste der Halbinsel Cotentin (die den Kanalinseln und der Bucht des Mont-Saint-Michel zugewandte Seite): Siouville-Hague, Barneville-Carteret, Saint-Jean-de-la-Rivière, Portbail, Saint-Germain-sur-Ay, Pirou, Gouville-sur-Mer, Agon-Coutainville, Bréhal, Granville, Jullouville, Carolles

Die Klippen von Etretat

Die, wie ihr Name verrät, bei Etretat gelegenen, berühmtesten Klippen der Welt haben zahlreiche Künstler inspiriert, wie Monet und die Impressionisten, aber auch und vor allem Maurice Leblanc, dem wir den berühmtesten Einbrecher verdanken: Arsène Lupin. Vor allem die Klippe Aiguille Creuse, wo der Gentleman-Einbrecher seine Beute versteckt haben soll, inspiriert und prägt die Landschaft. Mit ihrer Höhe von 55 Metern wird sie von einem natürlichen Bogen begleitet, der dank aufeinanderfolgender Naturereignisse entstanden ist (unterirdischer Fluss, dann Brandungserosion).

Bewundern Sie die Klippen von Etretat und erkennen Sie, wie die Natur über die Jahrhunderte und Jahrtausende die uns umgebenden Landschaften geformt hat.

Vielleicht haben Sie in Ihrem Normandie-Urlaub am Meer auch noch Lust, das an Sehenswürdigkeiten der verschiedensten Art reiche Landesinnere der Normandie zu erforschen. Nur zu!

Zu guter Letzt

Wie kommt die Normandie zu ihrem Namen? Normannen, das sind doch eigentlich Nordmänner, Wikinger aus dem hohen Norden, zum Beispiel aus Dänemark oder Norwegen. Im finsteren Mittelalter kamen sie aber auf ihren Beutezügen auch häufig an die Küsten Frankreichs. Der Wikingeranführer Rollo verwüstete mit seinen Mannen sogar das Seine-Gebiet um Paris herum, zog aber nicht wieder ab, sondern erhielt im Jahre 911 vom westfränkischen König in der heutigen Normandie ein Lehen. Diese in Frankreich sesshaft gewordenen Wikinger vermischten sich mit der heimischen Bevölkerung und wurden zu den Normannen, die 1060 sogar England eroberten.

Vielleicht haben auch noch Lust, das an Sehenswürdigkeiten der verschiedensten Art reiche Landesinnere der Normandie zu erforschen.
Categories
Uncategorized

Titel aus Hauptartikel

Fließtext aus Hauptartikel

Categories
Uncategorized

Test am Montag

Ein bisschen Fließtext

Categories
Technik Uncategorized

Wassersport: Das Spiel mit Wind und Wellen

Spaß auch im Herbst

Jetzt beginnt die Übergangszeit, in der Wind und Wellen noch einmal zu viel Bewegung am heimischen Baggersee oder gar am Meer locken. Wir stellen hier eine Auswahl von Sportgeräten zum Paddeln, Kiten und Surfen vor.

Von Bettina Reckter

Erste Hilfe an Bord

Auch beim Wassersport darf natürlich die Erste-Hilfe-Ausrüstung nicht fehlen. In der wasserdichten Trockentasche von Aquapac bleiben Verbandszeug und Medikamente geschützt. Aber auch persönliche Wertgegenstände wie Schlüssel, Geld, Kreditkarte oder Smartphone passen noch mit in den 3-l-Sack aus abriebfestem 500D-Vinyl. Der Rollsiegelverschluss lässt sich dreimal einrollen. Der Sack übersteht kurzes Untertauchen und schwimmt auf der Wasseroberfläche, ohne das der Inhalt feucht wird. Die Tasche wird ohne Inhalt geliefert. Preis: 16,58 €.

Kiten für Einsteiger

Das Moto von Cabrinha zählt schon lange zu den beliebtesten Kites; das Set 2020 bietet auch dem Einsteiger alles, was er braucht: ein 133 cm langes Bord, zwei Bindungen, einen 44 cm bis 52 cm breiten Bar und ein 4-m-Kite. Der Cabrinha Moto besitzt gute Allroundeigenschaften. Dank schnellem Lenkverhalten reagiert er agil auf jeden Richtungswechsel. Das neue Nano-Ripstop-Material für das Tuch verbessert noch einmal das Flugverhalten des Kites: Er wird dadurch deutlich stabiler. Trotz gleichbleibendem Gewicht ist das Tuch doppelt so stark und wohl auch langlebiger als gewöhnliches Dacronmaterial. Preis: ab 1753,42 €.

Modulares Kajak

Der Point 65 Mercury GTX ist ein leistungsstarkes Tourenkajak mit großem Cockpit, das sich dank modularem Aufbau trotz 415 cm Länge problemlos im Kofferraum verstauen lässt. Entwickelt wurde es von dem preisgekrönten Konstrukteur Magnus De Brito. Über die innovative Schnapphahnlösung sind die drei weniger als 11 kg schweren Teile in wenigen Sekunden zusammengebaut. Mit einem zusätzlichen Mittelstück lässt es sich zum 545 cm langen Expeditionstandem erweitern. Die rotationsgeformte Polyethylenkonstruktion bietet Stärke und Schlagfestigkeit und viel trockenen Stauraum mit Pulverluken vorne und hinten. Preis: ab 1199 €.

Für Stehpaddler

Das Aqua Marina Magma ist eines der meistverkauften Bords zum Stand-up-Paddling (SUP). Es ist 3,30 m lang und kann mit 140 kg belastet werden. Das aufblasbare SUP hat gute Fahreigenschaften sowohl in stillem als auch in etwas wilderem Wasser und eignet sich besonders für Anfänger bzw. Personen, die weniger als fünf Jahre Erfahrung mitbringen. Sein Gewicht liegt knapp unter 10 kg. Ein spezielles Kickpad auf der Rückseite hebt die Platte am Ende leicht an. Das sorgt für mehr Grip und mehr Geschwindigkeit sowie ein leichteres Drehverhalten. Zum Set gehören eine Hochdruckpumpe, eine Tragetasche, ein E-Book zum Thema SUP sowie ein Paddel. Preis: ab 399 €.

Agiler Einhandsegler

Ein schnelles Segelvergnügen verspricht der aufblasbare Katamaran Neo vom österreichischen Hersteller Grabner. In max. 30 min sei er laut Herstellerangaben aus nur 185 cm langen Packtaschen aufgebaut und zu Wasser gelassen. Er ist ideal zum Segeln lernen für bis zu zwei Personen. Nach einer Kenterung lässt er sich sogar alleine wieder aufstellen. Die Rumpfunterseite besteht aus einer Bootshaut aus Autoreifengummi. Sie verringert den Widerstand an Bug und Heck, der moderne Wavepiercer-Bug sticht durch die Wellen. Der Profilrahmen aus salzwasserfest eloxiertem Aluminium ist über Einstecklaschen fest mit dem Rumpf verbunden. Die eckigen Steckverbindungen gewährleisten Torsionsstabilität. Preis: 5900 €.

Schwimmweste für Profis

Titel aus Kasten

Die Schwimmweste Profi von Grabner gehört zu den meistgekauften Schutzausrüstungen fürs Paddeln, Rudern und Wildwasserfahren. Der superweiche Auftriebsschaum steckt in einer leichten Nylonhülle. Brust- , Haupt- und Bauchgurt sind über eine Steckschnalle verstellbar, um ein Hochrutschen der Weste zu verhindern. Die Seitenteile sind aus Neopren gefertigt, der Rückenschaum ist geteilt, damit er sich besser zusammenlegen lässt. Eine Fronttasche nimmt wichtige Kleinigkeiten auf. Entwässerungsnetze an der Unterseite sorgen dafür, dass die Weste innen nicht nass bleibt. Voraussichtlich ab Frühjahr 2021 erhältlich. Preis: 105 €.

Categories
Uncategorized

Das langsame Gleiten auf den langen Kufen

Schlittschuhlaufen ist populär in der Schweiz, aber wie steht es mit Eissschnelllaufen?


marie-Claire Jur

OLYMPUS DIGITAL CAMERADiese ovale Rundbahn auf dem St. Moritzersee ist für den Eisschnelllauf bestimmt. Wer Schlittschuhe mit den langen, schmalen Kufen besitzt, darf hier seine Runden drehen. Es gibt sie auch für wenig Geld auf dem White-Turf-Gelände zu mieten. Fotos und Video: Marie-Claire Jur

Wenn Martin Hänggi seine Kreise auf dem Eisoval des St. Moritzersees dreht, möchte man es ihm sofort nachmachen. Doch wer sich der Schnelligkeit und Eleganz annähern will, mit welcher der mehrfache Schweizermeister aus Davos unterwegs ist, braucht mehr als einen Crashkurs, sondern ein jahrelanges, hartes Training. Die Leichtfüssigkeit macht Eindruck bei der Schülerschaft der Scoula Sportiva. Zwanzig Jungen und Mädchen erfahren durch Hänggi eine zweistündige Einführung in den Eisschnelllauf. Praktisch alle können bereits Schlittschuh laufen, einige Jungs spielen auch Eishockey. Doch zuerst müssen sie sich mit diesen «komi­schen» Schlittschuhen anfreunden, die sie soeben an der Mitstation auf dem White-Turf-Gelände in Empfang genommen haben. Mit rund 45 Zentimetern Länge sind deren Kufen etwa eineinhalb mal so lang wie diejenigen, die sie kennen. Dafür mit gut einem Millimeter nur halb so dick. Einen Hohlschliff haben sie auch nicht, sondern einen Planschliff mit rechteckig geschliffenen Kanten. Schon das Stehen in diesen Schuhen und das Halten des Gleichgewichts ist für manche keine Selbstverständlichkeit, geschweige denn das Gleiten mit denselben. Aber genau um das geht es beim Eisschnelllauf. Die speziellen Kufen, kombiniert mit einer ausgeklügelten Lauftechnik erlauben es, hohe Tempi zu fahren.

Spielerisch lässt Coach Martin Hänggi die Jungen und Mädchen sich dieser Disziplin annähern: In Zweiergrup­pen eingeteilt lernen sie das Gleiten, zuerst auf beiden Beinen stehend, dann nur auf einem Fuss. Stürze sind am Anfang kaum zu vermeiden, doch die sportlichen Jugendlichen lernen schnell. Da das Rundendrehen schnell langweilig werden kann, lässt Coach Hänggi die Kursteilnehmerinnen und -teilnehmer zur Abwechslung auch eine Vierer-Stafette laufen und zum Abschluss auch noch ein Massenstartrennen. Dazwischen gibt er kurze Anweisungen zur Lauftechnik. «Abstossen und so lange wie möglich gleiten». Das leuchtet auf den geraden Streckenabschnitten ein, aber wie steht es mit den Kurven? Wie übersetzt man mit diesen langen Kufen? «Im Kurvenbereich erkennt man, ob jemand eislaufen kann», sagt Hänggi. Zwei Stunden genügen nicht, um auch das zu lernen, aber die Jungen und Mädchen machen sichtlich Fortschritte bei ihrer Annäherung an diese Nischensportart. Wie haben sie diesen Crashkurs erlebt? «Es war anstren­gend», sagen die meisten und sprechen von Fuss- und Rückenschmerzen, die wohl auf den Gebrauch von Muskeln zurückzuführen sind, die sie in anderen Sportarten bisher nicht gebraucht haben. «Einfach geil», urteilen andere, die Spass hatten am «Speed, den man mit diesen Dingern erreichen kann.»

Die Oberstufe der Scoula sportiva Champfèr war die erste Schule, die sich unter der Führung von Eisschnelllauf-Crack Martin Hänggi auf das Rund­oval gewagt hat. Andere Schulen im Engadin haben vor, es ihnen in den kommenden Wochen gleichzutun. «Die Bahn wird täglich aufbearbeitet, und die Eisqualität ist ausgezeichnet», sagt der St. Moritzer Tourismusdirektor Adrian Ehrbar, der die Schulen im Tal eingeladen hat, dieses neue Wintersportangebot auszuprobieren. «Diese Rundbahn soll leben», betont er.

Von 11.00 Uhr bis 17.00 Uhr sind die Bahnen für den Eislauf und das Schlittschuhfahren geöffnet.
Martin Hänggi zeigt den Schülerinnen und Schülern den Bewegungsablauf.
Gewöhnungsbedürftig: Schlittschuhe mit langen Kufen.
OLYMPUS DIGITAL CAMERAZum Einführungskurs gehören auch Rennen.
OLYMPUS DIGITAL CAMERA         Startprozedere für eine Stafette.
Schliesst jeden Tag auf dem Parcours ab: Die Eisaufbearbeitungsmaschine.

Verschiedene Aktivitäten und Club-Gründung

Neben der 400-Meter-Wettkampfbahn für den Eisschnelllauf wird auch täglich ein Rundkurs für den allgemeinen Eislauf und die Eishockey-Spielfelder präpariert. Zudem lockt auf dem St. Moritzersee eine Langlaufloipe. Auch Skikjöring- und Eisschnelllauf-Kurse können gebucht werden. Vor Ort gibt es einen Schlittschuhverleih – auch fürs Eisschnelllaufen. Die Aktivitäten von «Amusements on the Lake» sollen bis zum 28. Februar angeboten werden. Demnächst wird auch ein Eisschnelllauf-Club in St. Moritz gegründet. Details hierzu werden in der EP/PL bekannt gemacht. (mcj)

Categories
Uncategorized

OLYMPUS DIGITAL CAMERA

Geglückter Auftakt in die Play-off-Viertelfinals: St. Moritz kann auswärts beim EV Dielsdorf-Niederhasli einen 4:3-Overtime-Sieg bejubeln.
Foto: Reto Stifel

St. Moritz siegt nach einem 1:3-Rückstand

Der EHC St. Moritz hat im ersten Play-off-Viertelfinal bereits das Break geschafft. Die Engadiner gewannen gegen Dielsdorf-Niederhasli nach einem 1:3-Rückstand mit 4:3. Den Siegtreffer erzielte Luca Roffler in der zweiten Minute der Verlängerung. Heute Abend kommt es auf der Ludains zur zweiten Partie.

Guter St. Moritzer-Start in die Play-off-Viertelfinalserie (Best of five): Die Engadiner gewannen auswärts verdient, weil sie ab Spielmitte die bessere Mannschaft waren, als der zuletzt formstark aufspielende EV Dielsdorf-Niederhasli. 4:3 hatten die St. Moritzer übrigens bereits das erste Aufeinandertreffen der beiden Klubs im Herbst in Dielsdorf für sich entschieden. Damals kämpften die Engadiner noch mit vielen Absenzen. Diesmal trat die Mannschaft von Alexander Aufderklamm mit sieben Verteidigern und vier kompletten Sturmreihen an. Weiterhin nicht dabei im Zürcher Unterland der langzeitverletzte Oliviero Cantiani.

Steigerung ab Mitte Spiel

Vor einer stimmungsvollen Kulisse entwickelte sich von Beginn weg ein ausgesprochen gutes Zweitligaspiel. «Das war bisher unser stärkster Gegner», urteilte St. Moritz-Coach Alexander Aufderklamm denn auch über den Kontrahenten. Zwar sei sein Team im ersten Drittel noch nervös gewesen. «Es hat gedauert, bis wir richtig ins Spiel gefunden haben», meinte der Trainer. «Nach dem 3:1 für Dielsdorf haben wir aber das Zepter übernommen.» Nach einem ausgeglichenen Startdrittel führten die Einheimischen nach 31 Minuten mit zwei Toren Differenz. Doch die hielt nicht lange. Die mit Mut und Entschlossenheit nach vorne spielenden Engadiner konnten noch vor Drittels­ende zum 3:3 ausgleichen. Im dritten Abschnitt wog die Partie in hohem Tempo hin und her, beide Mannschaften hätten die Führung erzielen können. Aber es blieb bis zum Ende der normalen Spielzeit beim 3:3, sodass es in die Verlängerung (maximal 20 Minuten) ging. Luca Roffler war es schliesslich, der bereits nach 70 Sekunden in der vierten Spielzeit zum viel umjubelten 4:3 für den EHC St. Moritz traf.

Vorbildliche Teamleistung

Der Auftakt in die Serie ist den St. Moritzern damit geglückt. Alexander Aufderklamm freute sich vor allem über den erneut tollen und solidarischen Einsatz seiner Mannschaft. Vor der langen Heimreise in der Nacht zum Mittwoch äusserte sich der Coach bereits nach vorn schauend: «Es gilt, sich jetzt gut zu erholen. Das Spiel vom Donnerstag hat für uns schon begonnen.» Ob Marc Berweger dabei sein wird, ist allerdings noch unklar, er zog sich nach dem Blocken eines gegnerischen Schusses eine schmerzhafte Blessur zu.

Heute Donnerstagabend um 20.00 Uhr empfängt der EHC St. Moritz auf der Ludains den EV Dielsdorf-Niederhasli zum zweiten Play-off-Viertelfinalspiel (siehe separate Vorschauseite). Stephan Kiener

www.ehcstmoritz.ch / www.evdn.ch

redaktion@engadinerpost.ch

EV Dielsdorf-Niederhasli – EHC St. Moritz 3:4 (1:0, 2:3, 0:0, 0:1) nach Verlängerung. Sportanlage Erlen Dielsdorf – 136 Zuschauer – SR: Boris Ehrbar/Dominic Pfeiffer.

Tore: 11. Thali (Volkart, Malovecky) 1:0; 26. Nico Crameri (Bassin, Gian-Marco Crameri) 1:1; 31. (30.15) Peter (Zwick, Fuhrer) 2:1; 31. (30.41) Volkart (Schönholzer) 3:1; 38. Marc Camichel (Iseppi, Eggimann) 3:2; 39. Haas (Marc Camichel, Eggimann, Ausschluss Schönholzer) 3:3. 62. Luca Roffler 3:4.

Strafen: 4 mal 2 Minuten gegen Dielsdorf-Niederhasli; 5 mal 2 Minuten gegen St. Moritz.

EV Dielsdorf-Niederhasli: Forrer (Bösiger); Peter, Breiter; Volkart, Malovecky; Smeds, Ottiger; Zwick, Fuhrer, Kuncek; Schönholzer, Scheurmann, Berli; Thalmann, Tissi, Thali.

EHC St.Moritz: Jan Lony (Orlando Del Negro); Berweger, Haas; Ducoli, Ravo; Deininger, Gian-Marco Crameri; Fasciati; Luca Roffler, Koch, Tichy; Iseppi, Eggimann, Marc Camichel; Bassin, Nico Crameri, Diego Hafner; Bossi, Armon Niggli, Spataro.

Bemerkungen: St. Moritz ohne Cantiani, Marco Roffler.

Categories
asdf Uncategorized

Verspäteter Triumph

Deutsche Telekom Dagmar Kollmann, 47, rückt als erste Frau auf der Kapitalseite in den Aufsichtsrat der Deutschen Telekom ein. Mit der Berufung macht Aufsichtsratsvorsitzender Ulrich Lehner, 66, nachträglich Thomas Sattelberger, 62, ein Abschiedsgeschenk, der Ende April als Personalvorstand ausgeschieden ist. Sattelberger hatte vehement für eine Frauenquote bei der Deutschen Telekom gekämpft. Mit dem Einzug von Kollmann in den Aufsichtsrat ist die letzte Männerbastion im Konzern gefallen. Die frühere Spitzenbankerin, die bis 2008 Morgan Stanley in Deutschland leitete, hatte zuletzt nur noch Aufsichts- oder Beiratsmandate inne, so bei der Bank Gutmann, der L-Bank und der Hypo Real Estate Holding. Außerdem gehörte sie der Monopolkommission an. Im Aufsichtsrat der Deutschen Telekom übernimmt sie nach der Hauptversammlung am 24. Mai den Posten von Ulrich Hocker, 61, dem Präsidenten der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz. In dem Kontrollgremium stärkt Kollmann die Fraktion der aktiven und ehemaligen Bankvorstände: KfW-Vorstandschef Ulrich Schröder, 60, Bernhard Walter, 70, ehemaliger Vorstandssprecher Dresdner Bank, und Hans Martin Bury, 46, ehemals Lehmann Brothers.

juergen.berke@wiwo.de

Letzte Männerbastion gefallen

Künftige Aufsichtsrätin Kollmann

Categories
Uncategorized

Hochauflösende Radarmodulex

Sensorik – Das Fraunhofer-Institut für Angewandte Festkörperphysik IAF entwickelt kompakte und hochauflösende Radarsysteme für eine deutliche Effizienzsteigerung verschiedener industrieller Prozesse.

Engineer using tablet check and control automation robot arms machine in intelligent factory industrial on monitoring system software. Welding robotics and digital manufacturing operation.

Radarbasierte Sensorik optimiert die Automatisierung von Produktions- und Logistikprozessen und sorgt für eine effizientere Wertschöpfung

Bild: ipopba – stock.adobe.com xxx

Die am Fraunhofer IAF entwickelten Radare arbeiten im Frequenzbereich der Millimeterwellen, die viele nicht metallische Materialien wie Kunststoff, Pappe, Holz, Textilien oder auch Staub, Rauch und Nebel durchdringen. Sie sind in der Lage, Abstände, Distanzen und Geschwindigkeiten präzise zu messen, auch wenn die Objekte optisch schwer erkennbar oder gar verdeckt sind.

Forscher des Fraunhofer IAF nutzen diese Eigenschaften von Millimeterwellen, um hochauflösende Radarmodule für den Einsatz in der Industriesensorik zu entwickeln. Auf der diesjährigen Hannover Messe präsentierten die Fraunhofer-Forscher ein kompaktes W-Band-Radar (75–110 GHz), das verpackte Güter berührungslos auf Inhalt und Vollständigkeit prüft. So können fehlerhafte Warenlieferungen noch vor dem Versand aussortiert werden, um Rückläufe zu minimieren.

Bei jeder Sicht messen

Bislang werden zur Präsenzdetektion im Produktionsablauf meist optische Sensoren wie etwa Laser eingesetzt. Der Nachteil ist, dass Laser bei schlechten Sichtverhältnissen versagen und nicht hinter optischen Barrieren messen können. Das W-Band-Radar hingegen liefert hochpräzise Abstandsmessungen bei jeder Sicht und mit einer Genauigkeit im Submillimeter-Bereich.

Die am Fraunhofer IAF entwickelte Radartechnologie bietet auch über die Präsenzdetektion hinaus eine breite Anwendungspalette: »Unsere Radarsensorik kann überall eingesetzt werden, wo eine berührungsfreie Materialprüfung oder hochpräzise Abstandsmessungen unter schwierigen Bedingungen wie Hitze oder eingeschränkter Sicht erfordert sind«, erklärt Christian Zech, Forscher am Fraunhofer IAF. Derzeit entwickelt das Freiburger Fraunhofer-Institut in mehreren Projekten Adaptionen seiner Radartechnologien an spezifische industrielle Anforderungen.

So realisiert das Projektteam um Zech eine Adaption des Radars im Rahmen einer Mensch-Roboter-Kollaboration, die der Personensicherheit dient. Zukünftig sollen Menschen und Roboter in Produktionsumgebungen vermehrt direkt und auf engem Raum interagieren. Dabei müssen die Systeme zu jedem Zeitpunkt die Personensicherheit gewährleisten. Gleichzeitig sorgt eine möglichst unterbrechungsfreie Bewegung des Roboters für maximale Effizienz.

Das Forscherteam arbeitet an einer neuen Lösung für die Sicherheit des Menschen mithilfe von kompakten, hochauflösenden Radarsystemen, die die Kollaborationsräume überwachen, dynamische Schutzzonen berechnen und die Geschwindigkeit beziehungsweise Bewegungsrichtung des Roboters situationsabhängig anpassen. So kann der Roboter seine eigenen Bewegungen an die menschlichen Aktionen anpassen, ohne dabei seine Tätigkeit zu unterbrechen, und damit eine sichere und gleichzeitig effiziente Kollaboration garantieren.

»Mit solch einem Radar-Sicherheitssystem können jeweils maximal mögliche Bewegungsgeschwindigkeiten bei minimalem Abstand realisiert werden. Das führt zu einer schnelleren und dadurch effizienteren Zusammenarbeit des Menschen mit dem Roboter«, resümiert Christian Zech, Leiter des Projekts ›RoKoRa – Sichere Mensch-Roboter Kollaboration mit Hilfe hochauflösender Radare‹.

Materialscanner prüft Rotorblätter auf Defekte

Das kompakte W-Band-Radar ist in der Lage, Abstände, Distanzen und Geschwindigkeiten präzise zu messen, auch wenn die Objekte optisch schwer erkennbar oder gar verdeckt sind.

Bild: Fraunhofer IAF

Die Stahlindustrie ist eine der energieintensivsten Branchen überhaupt. Thermoprozessanlagen und Industrieöfen verbrauchen etwa 40 Prozent der gesamten industriell genutzten Energie. Um international wettbewerbsfähig zu bleiben, muss die Stahlbranche die Energieeffizienz der bestehenden Produktionsanlagen steigern und damit den Energieverbrauch deutlich senken.

Warmwalzwerke

Zu diesem Zweck entwickelt ein multidisziplinäres Konsortium mit Beteiligung des Fraunhofer IAF eine radarbasierte Messtechnologie für Warmwalzwerke: Zusätzlich zu einer robusten und hochauflösenden Erfassung von Abständen und Positionen bei Flachstahl soll die entwickelte Radarsensortechnologie präzise und berührungslos Längen- und Geschwindigkeiten messen.

»In Warmwalzwerken herrschen raue Bedingungen – sehr hohe Temperaturen, Staub, hohe Luftfeuchtigkeit und Dampf erschweren den Einsatz optischer Messsysteme. Eine hochauflösende Radarsensorik kontrolliert präzise Band- und Prozessgrößen und gewährleistet damit eine Reduzierung des Ausschusses beziehungsweise Erhöhung des Ertrags. Das spart Ressourcen und Energie«, erläutert Benjamin Baumann, Leiter des Projekt ›RAD-Energy: Steigerung der Energieeffizienz im Warmwalzwerk durch revolutionäre Hochpräzisionsradar-Messtechnologie‹ auf Seiten des Fraunhofer IAF.

Doch die Millimeterwellen-Radartechnologie kann sogar in das Material eindringen, um beispielsweise Defekte und deren genaue Position zu detektieren. In dem Projekt ›InFaRo‹ entwickelt das Forscherteam eine innovative Prüfmethodik für Rotorblätter von Windkraftanlagen.

   www.iaf.fraunhofer.de

Categories
Uncategorized

«Herr Caduff, müsste nicht auch der Kanton aktiv werden»?

Dem Zweitwohnungsgesetz steht er ambivalent gegenüber. Bei der Wohnungsnot sieht er die Gemeinden in der Pflicht, der Kanton kann unterstützen. Selber solle dieser aber nicht auf dem Wohnungsmarkt aktiv werden. Das Interview mit dem Bündner Volkswirtschaftsdirektor Marcus Caduff.


Reto Stifel

Engadiner Post: Herr Caduff, im Engadin finden Einheimische kaum mehr bezahlbaren Wohnraum. Ist das Problem in Chur angekommen?

Marcus Caduff: Das Problemfeld «bezahlbarer» oder «knapper» Wohnraum ist einerseits vielschichtig und seit Jahren immer wieder Thema, auch in Chur.

So stand in der Februarsession 2021 die Anfrage Derungs betreffend Wohnbauförderung für die junge Generation und den Mittelstand im Grossen Rat zur Debatte. In der Oktobersession 2020 wurde die Anfrage Preisig betreffend Umsetzung und möglicher Verstösse gegen das Zweitwohnungsgesetz im Kanton Graubünden behandelt, womit die Frage der raumpla­nerischen Massnahmen zur Förderung von preisgünstigen Erstwohnungen aufgegriffen wurde. Weiter war in der Februarsession 2016 die Anfrage Horrer betreffend bezahlbares Wohnen traktandiert. Das sind nur einige Beispiele, die zeigen, dass das Problem erkannt ist und es Bestrebungen gibt, dieses anzupacken.

Was spielt das Zweitwohnungsgesetz dabei für eine Rolle?

Dass sich die Beschränkung des Zweitwohnungsbaus auf den Wohnraum für Einheimische auswirkt, wurde noch früher erkannt. Denn das Thema fand auch im Werkzeugkasten Erst- und Zweitwohnungen sowie touristische Beherbergung für Tourismusregionen und -gemeinden im Jahr 2009 Niederschlag. Die Lösung des Problems ist aber nicht einfach und rechtlich heikel. Es war bereits vor Annahme der Zweitwohnungsinitiative klar, dass durch das Verbot des Neubaus von Zweitwohnungen die Nachfrage nicht mehr gedeckt würde. Die Nachfrage würde das Angebot übersteigen und entsprechend den Druck auf altrechtliche Wohnungen steigen. Das dieser Effekt insbesondere wirtschaftlich weniger gut gestellte Personen und Familien treffen würde, war absehbar.

Haben Sie aus anderen Regionen ähnliche Signale erhalten?

Wie oben dargelegt, ist das Thema nicht neu und nicht nur auf eine Region beschränkt, auch wenn derzeit vom Oberengadin gesprochen wird. Die Thematik unterscheidet sich teils von Region zu Region. Allenfalls akzentuiert sich die Problematik in mehreren Regionen aufgrund der neuen Arbeits- und Lebensmodelle, die im Rahmen der Pandemie forciert wurden. So beobachten wir in vielen Tourismusge­meinden mit einem hohen Zweitwoh­nungsanteil, dass die Zweitwoh­nungs­eigentümer den Hauptwohnsitz in die Ferienresidenz verlegen und von dort aus arbeiten. In fast allen Regionen ist der Markt für Wohnungen durch den Wunsch, sich in den Bergen aufzuhalten, sehr ausgetrocknet, was sich wiederum auf die Preise auswirkt, und zwar im ganzen Kanton.

Wo sehen Sie als Vorsteher des Departements für Volkswirtschaft und Soziales die Gründe für die angespannte Situation auf dem Wohnungsmarkt?

Das Thema ist sehr vielfältig, entsprechend sind auch die Gründe je nach Region ganz anders. Da spielt die Zweitwohnungsinitiative hinein, wie erwähnt hat die Pandemie die Problematik akzentuiert. Dies dürften wohl die Haupttreiber der Problematik im Oberengadin sein.

In anderen Regionen ist zu beob­achten, dass eine Investition in einer Immobilie in peripheren Talschaften mit Abwanderung aus Investorensicht nicht attraktiv ist. Erstens werden tiefere Mieten bezahlt als in urbanen Räumen und in wirtschaftlich starken Regionen, und zweitens muss durch die Abwanderung befürchtet werden, dass Wohnungen leer stehen bleiben. Institutionelle Investoren investieren vor allem dort in Erstwohnungen, wo es auch einen guten Erstwohnungsmarkt gibt. Dies ist wohl in Tourismusregionen, welche weiter von der Agglomeration entfernt sind, nicht gleichermassen der Fall wie in der Nähe des Bündner Rheintals.

Zudem verlangt das Raumplanungsgesetz die Reduktion von überdimensionierten Bauzonen, Bauland wird knapp.

Sicher ist ein weiterer Grund in der Revision des eidgenössischen Raumplanungsgesetzes (RPG) zu sehen. Das Raumplanungsgesetz wurde im Jahr 2013 mit 62,9 Prozent der Stimmen angenommen, Graubünden stimmte der Vorlage mit 61,5 Prozent zu. Das Stimmvolk gab der Politik explizit den Auftrag, die Bauzonen auf den Bedarf von 15 Jahren ausrichten. Gemäss RPG müssen überdimensionierte Bauzonen reduziert werden. Damit wird das verfügbare Bauland und auch die Möglichkeit, am «Wunschstandort» bauen zu können, eingeschränkt. Eine Verknappung des verfügbaren Baulandes führt zudem bei grosser Nachfrage zu höheren Preisen.

Letztlich ist wohl auch das tiefe Zinsumfeld – sowie bei hohen Vermögen die Negativzinsen – ein Grund für die Attraktivität der Investition in Immobilien.

Wenn wir noch beim RPG bleiben, wie sieht die Situation konkret in der Region Maloja aus?

In der Region Maloja bietet sich ein differenziertes Bild. Es gibt Gemeinden, die langfristig über zu knappe Bauzonen verfügen. Bei diesen ist eine Einzonung grundsätzlich möglich.

Solche Einzonungen dürften auch nicht unumstritten sein?

Voraussetzung ist, dass das bereits eingezonte, jedoch noch nicht überbaute Bauland mobilisiert wird. Diese Aufgabe obliegt den Gemeinden. Der Kanton hat mit dem kantonalen RPG den nötigen rechtlichen Rahmen für die Baulandmobilisierung geschaffen. Ja, die Erfahrung zeigt, dass bei Einzonungen mit Beschwerden von Anstössern und beschwerdeberechtigten Organisationen zu rechnen ist. Zudem haben die Stimmberechtigten immer das letzte Wort bei Einzonungsvorhaben. Mit RPG 1 wird des Weiteren eine Verdichtung in den bestehenden Siedlungen – eine sogenannte Verdichtung nach innen – angestrebt. Wenig überraschend werden auch solche Vorhaben mit Beschwerden eingedeckt.

Andere Gemeinden in der Region sind der Aufgabe, die sich aus dem Vollzug von RPG 1 ergibt, nämlich das Datenblatt des Kantons zu überprüfen, noch nicht nachgekommen. Entsprechend ist dem Kanton noch nicht klar, ob diese Gemeinden über eine zu geringe, gerade richtig dimensionierte oder zu grosse Bauzone verfügen. Die pendenten Überprüfungen erwarten wir noch in diesem Quartal.

Im nationalen Zweitwohnungsgesetz steht, dass die Kantone bei Bedarf im Richtplan Massnahmen unter anderem zur Förderung von preisgünstigen Erstwohnungen festlegen müssen. Was hat der Kanton Graubünden diesbezüglich konkret unternommen?

Wenn wir die Sache aus dem Blickwinkel des ZWG und der Raumplanung sehen, verweise ich auf den kantonalen Richtplan. Dort sind Leitsätze zur «Förderung der Hotellerie», zur «Verbesserung der Auslastung der Zweitwohnungen» sowie zum «Schaffen und Erhalten von Wohnraum für Einheimische» festgelegt. Die Umsetzung dieser Leitsätze erfolgt gemäss Handlungsanweisung durch die Gemeinden. Gemäss den Erläuterungen haben insbesondere die Gemeinden im touristischen, urban-touristischen sowie suburban-touristischen Raum Vorkehrun­gen und Massnahmen zu prüfen.

Und, machen sie es?

Diverse Gemeinden haben zwischenzeitlich gegenüber dem ZWG weiter­gehende Regelungen beschlossen, sei es im Bereich Zweitwohnungen an sich, sei es im Bereich ortsbildprägende Bauten.

Aber könnte oder vielmehr müsste nicht auch der Kanton aktiv werden?

Gemäss dem kantonalen Richtplan kann der Kanton Massnahmen beschliessen, sollten sich im Bereich der Zweitwohnungen Fehlentwicklungen zeigen, die nicht durch die Gemeinden selbst unterbunden werden können. Solche konkreten Fehlentwicklungen oder Missbräuche, die im Zusammenhang mit dem ZWG stehen, sind dem Kanton in dieser Form aber nicht bekannt, welche ein Einschreiten notwendig gemacht hätten.

Auch nicht bei der Problematik der Umnutzung von altrechtlichen Wohnungen?

Was das ZWG anbelangt, so wäre es meines Erachtens falsch, die Einheimi­schen, die ihre altrechtliche Wohnung als Erstwohnung nutzen, betreffend freie Verfügbarkeit der Nutzung mit Massnah­men zu «strafen» und jenen Personen, die eine altrechtliche Wohnung bereits als Zweitwohnung nutzen, keine Massnahmen aufzuerlegen. Zudem ist jeder Eingriff in den Besitzstand äusserst heikel beziehungsweise kaum machbar.

Der Kanton selber braucht auch Wohnungen für seine Angestellten. In Samedan beispielsweise soll ein grösseres Verwaltungszentrum entstehen. Wie sollen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auf dem ausgetrockneten Markt eine Wohnung finden?

Die Verfügbarkeit von Wohnraum ist generell ein wichtiger Aspekt, um die erforderlichen Fachkräfte zu gewinnen. Dies gilt sowohl für den Kanton wie für die privaten Unternehmen. Die Problematik ist entsprechend auch im Regierungsprogramm aufgegriffen. Das Thema des Fachkräftemangels geht jedoch weit über das Thema Wohnraum hinaus und umfasst eine Vielzahl von Faktoren. Die Erarbeitung von Lösungen ist eine gemeinsame Aufgabe aller Akteure (Unternehmen, Branchen, Staat) auf allen Stufen (lokal, regional, kantonal, national) in allen Sektoren (Produktion, Industrie, Dienstleistungen).

Inwieweit könnte sich der Kanton selber aktiv in den Wohnungsbau einbringen? Beispielsweise, indem er über die Pensionskasse Wohnungen baut oder sich an Genossenschaften oder Stiftungen beteiligt?

Der Kanton selbst hat keine grossen Möglichkeiten. Er kann nicht wie Private agieren, sondern hat sich an seine gesetzlichen Grundlagen zu halten. Weiter ist die Pensionskasse zum Beispiel selbstständig und hat zudem gänzlich andere Aufgaben. Auch sonst ist der Kanton im Rahmen der Public Coporate Governance mit Beteiligungen zurückhaltend. Letztlich ist es jedoch eine politische Frage, ob die öffentliche Hand sich aktiv in den Wohnungsbau einbringen soll oder nicht. Ich bin jedoch dezidiert der Meinung, dass der Kanton sich nicht aktiv im Wohnungsbau einbringen soll. Die Verfügbarkeit von attraktivem Wohnraum ist ein Element des Standortwettbewerbs unter den Gemeinden. Ein Engagement des Kantons würde diesen Wettbewerb stark verzerren.

Noch einmal zu den altrechtlichen Wohnungen. Diese sind in der Nutzung frei. Gerade in touristischen Gemeinden beträgt deren Anteil oft 90 Prozent und mehr. Dass diese unter Druck kommen werden, musste befürchtet werden?

Wird das Angebot bei gleichbleibender Nachfrage verknappt, so liegt es in der Natur des Marktes, dass die Preise steigen. Jedoch auch hier lässt sich nicht so einfach pauschalisieren. Es ist keineswegs so, dass der Grossteil der Einheimischen einfach ihre Immobilie verkaufen. Einerseits ziehen diese nicht einfach weg, sondern sind mit dem Ort und der Immobilie verbunden. Andererseits bedeutet der Verkauf der altrechtlichen Immobilie ohne Nutzungseinschränkung, um dann am gleichen Ort eine neue Wohnung mit Erstwohnauflage zu erstellen, einen Wertverlust und eine gravierende Einschränkung. Neben dem Vermögenswert hat eine altrechtliche Wohnung auch einen ideellen und emotionalen Wert, welcher nicht einfach aufgegeben wird. Wie bereits ausgeführt, haben wir bis jetzt keine derartige Fehlentwicklung gemäss ZWG erkannt.

Anders mag es dort aussehen, wo altrechtliche Wohnungen aufgrund von Abwanderung, Übertritt in eine Altersresidenz oder aufgrund des Ablebens des Eigentümers frei werden. Hier besteht die Gefahr, dass die Immobilie bei fehlenden Nachkommen oder fehlendem Interesse dieser zur Zweitwohnung wird und somit den Einheimischen nicht als Wohnraum zur Verfügung steht.

Trotzdem: Müsste der Kanton nicht aktiv werden? In Artikel 12 des Zweitwohnungsgesetzes heisst es, dass bei einer unerwünschten Entwicklung die Umnutzung stärker eingeschränkt werden muss.

Ich verweise noch einmal auf meine Antwort weiter oben, wo ich auch die Instrumente des Werkezugkastens erwähnt habe. Die Einschränkung der Nutzung von altrechtlichen Wohnungen ist, selbst wenn eine Fehlentwicklung vorliegen würde, äusserst heikel. Und entsprechende Massnahmen von Gemeinden in der Ortsplanung müssten auch noch vom Stimmvolk gutgeheissen werden. In der Theorie tönt vieles gut; in der Praxis – oder auch rechtlich – lässt sich das oft nicht umsetzen.

Ein anderes Thema sind die sogenannt geschützten oder ortsbildprägenden Bauten. Dort können neue Wohnungen ohne Nutzungsbeschränkungen entstehen. Ställe wechseln plötzlich für Millionen Franken den Besitzer. Ist das nicht einfach eines von vielen Schlupflöchern, welches das Zweitwohnungsgesetz bietet?

Das Ansinnen dieser Regelung ist es, ein ortsbildprägendes und geschütztes Gebäude zu erhalten. Ein Anreiz es zu erhalten, besteht in der Regel nur dann, wenn es auch genutzt werden kann. Insofern ist der Gedanke hinter dieser Regelung nachvollziehbar und auch zu unterstützen. Es ist jedoch nicht von der Hand zu weisen, dass in gewissen Orten solche Objekte zu Spekulationsobjekten wurden. Die Gemeinden haben durchaus Möglichkeiten, dies einzuschränken. Die Bezeichnung von ortsbildprägenden Bauten erfolgt grundsätzlich im Rahmen der Ortsplanung. Es ist nicht zwingend, dass eine Gemeinde ortsbildprägende Bauten definiert; das heisst, eine Gemeinde muss in der Regel aktiv werden, um von dieser Regelung Gebrauch machen zu können.

Sils hat reagiert und eine Planungszone erlassen. Ein richtiger Entscheid?

Ich respektiere die Gemeindeauto­nomie. Deshalb beurteile ich diesen Entscheid nicht. Weder sachlich noch rechtlich.

Wo kann der Kanton die Gemeinden unterstützen?

Im Rahmen seiner Aufgaben in der Raumplanung sowie als Auskunftsstelle bei ZWG-Fragen und indem sich der Kanton auf Bundesebene für die Anliegen des Kantons beziehungsweise der Gemeinden des Kantons einbringt.

Zum Schluss, Herr Caduff, hat sich das Zweitwohnungsgesetz aus Ihrer Sicht bis jetzt bewährt?

Ich habe ein etwas ambivalentes Verhältnis zu diesem Gesetz. Das Hauptziel, dass keine «kalten» Betten mehr auf der grünen Wiese erstellt werden sollen, wurde wohl grossmehrheitlich erreicht. Es entstehen auch keine neuen «Geistersiedlungen» auf grüner Wiese, welche den grössten Teil des Jahres leer stehen. Das darf als positiv gewertet werden.

Das Gesetz ist jedoch sehr strikt und unterscheidet nicht zwischen den verschiedenen regionalen Verhältnissen. So werden Gemeinden, welche vor allem aufgrund der Abwanderung über die 20-Prozent-Schwelle fallen, genau gleichbehandelt, wie jene Gemeinden mit einem riesigen Bauboom an Zweitwohnungen. Die «Abwanderungsgemeinden» werden dadurch in ihrer Entwicklungsperspektive stark eingeschränkt. Es bestehen zudem viele Detailprobleme, so bei der Rechtssi­cher­heit und vor allem bei der Beherbergungsentwicklung. Letztlich ist es wie so oft: Greift der Staat in den Markt ein, um eine unerwünschte Entwicklung zu korrigieren, so kreiert er neue Probleme, welche wiederum einer Regulierung bedürfen. Die Regulierungsspirale dreht sich somit munter weiter.

Stellt keine Fehlentwicklungen oder Missbräuche im Zusammenhang mit dem ZWG fest, die nicht durch die Gemeinden gelöst und ein Einschreiten des Kantons nötig machen würde: Regierungsrat Marcus Caduff. Foto: z. Vfg.

Im Gespräch mit …

… Marcus Caduff

Menschen, die etwas zu sagen haben, Themen, die bewegen: In der Se- rie «Im Gespräch mit …» werden interessante Persönlichkeiten in unregelmässigen Abständen zu den verschiedensten Themen interviewt. Heute Regierungsrat Marcus Caduff (Die Mitte). Er wurde im Juni 2018 in die Bündner Regierung gewählt und steht seit dem 1. Januar 2019 dem Departement Volkswirtschaft und Soziales vor. Vor seiner Wahl in den Regierungsrat gehörte er als Mitglied der damaligen CVP-Fraktion, welche er von 2010 bis 2018 präsidierte, dem Grossen Rat an. In der Privatwirtschaft war Caduff unter anderem CEO und Vorsitzender der Geschäftsleitung der Regionalspital Surselva AG. Caduff ist verheiratet und Vater zweier Töchter. (ep)

Categories
Uncategorized

Licht ist Beleuchtung pur

„Licht ist mehr als Beleuchtung“, sagt Rada Rodriguez, Signify-Chefin Deutschland im VDI-Podcast. Die Hosts Sarah Janczura und Marco Dadomo sprechen mit ihr über die Transformation der Lichtindustrie und was diese in Sachen Klimaschutz, Klimaanpassung und Klimaneutralität alles leistet. Rada Rodriguez verantwortet die Märkte in Deutschland, Österreich und der Schweiz und kümmert sich um die digitale Transformation der Lichtindustrie.

Die LED-Revolution

Wie kann man sich eine Transformation in der Lichtindustrie vorstellen? „Licht hat sich enorm geändert. Die Technologie hat sich radikal gewandelt. Vergleichbar mit dem Wandel der alten Handys zu neuen Smartphones. Konventionelles Licht wurde zu LED hin entwickelt. Das hat eine andere Welt geöffnet“, beschreibt Rodriguez. LED sei eine gute Wahl für den Klimaschutz.

Im Podcast sprechen wir mit ihr auch über Sensoren und intelligente Vernetzung. Sensoren können zum Beispiel feststellen, wann Licht gebraucht wird oder wenn Personen den Raum verlassen und das Licht automatisch ausgeht. Daten sind hier der Schlüssel zur Steuerung. Daten lassen sich ebenfalls über Licht übertragen. „Das heißt Li-Fi. Die Geschwindigkeit bei der Übertragung und auch die Sicherheit sind sehr hoch. Hacker haben es hier extrem schwer“, führt sie aus.

Energiekrise als Chance

Licht braucht Strom und Strom ist teuer (geworden). Das führt auch bei Endverbrauchern zu kritischen Szenarien. Marco Dadomo fragt Rada Rodriguez nach ihrer Einschätzung und ob in jeder Krise auch etwas Positives steckt. „Die Energiekrise ist für uns eine Chance, da wir uns mit Energieeffizienz befassen. Die Inflation spüren wir auch. Rohmaterialien sind teurer geworden. Das sind natürlich Herausforderungen. Der Gedanke der Energieeffizienz ist jetzt jedoch viel stärker ausgeprägt“, sagt sie. Signify bringt vernetzte LED-Beleuchtungssysteme sowie Software auf den Markt. Zum Portfolio gehören auch

Vernetzte Lampen

Die Ultraeffizienz von Lampen ist auch eines der aktuellen Trendthemen, die kommen werden. „Auch wenn wir hier schon einige Lampen auf dem Markt haben, wird es eine weitere Entwicklungen geben“, sagen die Experten. In der Vernetzung sieht sie weitere Umbrüche. 5G spielt hier für sie eine Rolle. Nordeuropa sei hier schon weit.

Kabel Babel Sabel

Kein Bild mehr